9. Fachgruppentagung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Die Universität Main läd zur 9. Fachgruppentagung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie ein (http://www.aow2015.uni-mainz.de/).
Am 26.09.2015 halten wir einen Vortrag zum Thema "Personlichkeit und Berufserfolg".
Dr. Nils Benit & Prof. Dr. Renate Soellner
Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit und beruflicher Erfolg: Eine Metaanalyse
Fragestellung
Durch zunehmende internationale Forschungsaktivitäten, die einen konsistenten bedeutsamen Zusammenhang zwischen dispositionellen Persönlichkeitsmerkmalen und berufsrelevanten Erfolgskriterien belegten, erhöhte sich die Bereitschaft für den Einsatz von Persönlichkeitsinventaren im Rahmen der Eignungsdiagnostik. Der Großteil dieser Studien bezieht sich auf das Fünf-Faktoren-Modell. Internationale Metaanalysen unterstreichen, dass einige Persönlichkeitsdimensionen einen generalisierbaren Zusammenhang aufweisen. Da noch keine Metaanalyse aus dem deutschsprachigen Raum existiert, ist fraglich, ob sich die Befunde auch für den deutschsprachigen Raum finden lassen.
Untersuchungsdesign
Die vorliegende Studie stellt eine erste metaanalytische Befundintegration für den Zusammenhang zwischen den FFM-Dimensionen und beruflichen Erfolgsindikatoren (berufliche Leistung, subjektive und objektive Erfolgskriterien) im deutschsprachigen Raum vor. Zur Berechnung wurde das metaanalytische Verfahren von Hunter & Schmidt (2004) verwendet.
Ergebnisse
Im Mittel konnten für die fünf FFM-Dimensionen und die drei beruflichen Erfolgskriterien k = 14,8 Studien mit einen durchschnittlichen Stichprobenumfang von N = 2455,6 identifiziert werden.
Nach Korrektur für Stichprobengröße und Prädiktor- sowie Kriteriumsreliabilität ergaben sich mit Ausnahme für die Dimension Offenheit für alle weiteren FFM-Dimensionen für mindestens ein Erfolgskriterium generalisierbare Zusammenhänge.
Theoretische/praktische Implikationen
Die Ergebnisse ermöglichen eine genauere Abschätzung der Validität der einzelnen Persönlichkeitsdimensionen für insgesamt drei berufsrelevante Kriterien in Deutschland. Dies ist insbesondere mit Blick auf die Praxis von Bedeutung, da bislang weitestgehend auf allgemeine internationale Befunde verwiesen wurde.
Relevanz/ Beitrag
Um Praktiker von der Bedeutsamkeit psychologischer Testverfahren zu überzeugen, bedarf es empirischer Evidenz, die mit diesem Beitrag generiert wurde.